© by Mirona Filus-Ohr, 2019
Eine Hommage an einen großen Künstler
Vernissage der Filus-Ausstellung war erste Veranstaltung im
renovierten Heimatmuseum Landau.
(uh) Am Dienstagabend ist nach drei Jahren Umbauzeit im
Heimatmuseum mit der Ausstellung „Hommage an Günther Filus“
erstmals wieder zu einer öffentlichen Veranstaltung in das
Museum eingeladen worden. Die Vernissage war sehr gut besucht
und Bernhard Akula gestaltete sie mit seinen Gongs musikalisch.
Dr. Ludwig Husty, Vorsitzender der Förderer, übernahm die
Begrüßung und Bürgermeister Dr. Helmut Steininger sprach ein
Grußwort. Max Ohr, ein Enkel von Günther Filus, führte in die A
usstellung mit Werken seines Opas ein.
Nach einem Stück, das Bernhard Akula auf seinen Gongs zum
Besten gab, freute sich Ludwig Husty, dass er nach drei Jahren
wieder ein volles Haus begrüßen konnte. Bis zu dieser Vernissage
sei es ein langer, harter und nervenzehrender Weg gewesen. Sein
besonderer Gruß galt unter anderem Bürgermeister Helmut
Steininger, dessen Stellvertreter Xaver Hagn, den anwesenden
Stadträten, Direktor Robert Elsberger von der Sparkasse,
Vertretern der Ämter und Behörden sowie zahlreichen Lions und
Rotariern. Er bedankte sich abschließend bei Museumsleiter
Klaus Klobe und Karl Steghafner für die Vorbereitung der
Ausstellung sowie bei Bernhard Akula für die musikalische
Gestaltung der Vernissage.
Bürgermeister Helmut Steininger begrüßte zunächst die Familie
von Günther Filus, dessen Tochter Mirona Ohr, deren
Lebensgefährten Georg Kapfer sowie die Enkel Janina, Max und
Benni Ohr. Die Modernisierung des Heimatmuseums sowie die
Umsetzung des Brandschutzes in den vergangenen drei Jahren
sei ein Riesenakt gewesen. Sein Dank dafür galt Ludwig Husty
und seinen Mitstreitern. Besonders freute sich das
Stadtoberhaupt, dass auch viele Dingolfinger zu dieser
Vernissage in das Heimatmuseum gekommen sind.
Zur Einstimmung auf die Ausstellung verlas er einen Nachruf des
Deggendorfer Künstlers Harry Bauer, den dieser für den im
November 2012 verstorbenen Filus verfasste. Dabei stellte er fest,
dass Filus nicht viel sprach, da er sich nichts aus Worten machte.
Seine Sprache war die des Zeichenstiftes, des Drucks auf Stein,
der Lithographie. „Und diese Sprache war mächtig, gewaltig,
manchmal drohend und furchterregend, manchmal fordernd, oft
suchte sie Erbarmen, oft war sie Klage und Anklage. Immer aber
forderte sie heraus, durchbohrte den Betrachter und dessen
Gefühle. Seine Kreativität waren die Figuren, die dem Betrachter
buchstäblich ins Auge springen. Und diese bestechende Sprache
hat Bestand, auch wenn Günther Filus am 12. November 2012
diese Welt verlassen musste. „Er wurde 76 Jahre alt“, zitierte
Steininger den Nachruf von Bauer.
Günther Filus kam 1935 in Berlin zur Welt. Als Bub musste er die
Leiden des Krieges erbarmungslos miterleben und dieses Trauma
verarbeiten. Das ist der Schlüssel seiner Kunst, seiner
Überlebenskunst. Nach dem Studium der Malerei und Grafik
sowie der Kunstgeschichte an der Akademie der bildenden
Künste in München war er von 1960 bis 2000 Kunsterzieher am
Gymnasium Dingolfing. 1977 zog er nach Gottfrieding.
Enkel Max Ohr erklärte, dass man den Namen „Hommage an
Günther Filus“ vom Titelbild, der Lithographie „Hommage an
Balthasar Neumann“, abgeleitet habe. Dieser war einer der
bedeutendsten Baumeister des Barock und Rokoko in
Süddeutschland. Sein wohl bekanntestes Bauwerk ist die
Würzburger Residenz. „Der vollständige Titel, den unser Opa dem
Bild vor 33 Jahren gegeben hat, ist ‚Balthasar Neumann beim
Studium der Regula aurea’. Regula aurea, also die goldene Regel,
bezeichnet den ethischen Grundsatz ‚Behandle andere so, wie du
von ihnen behandelt werden willst’. Ein Grundsatz, der auch für
unseren Opa sehr zutreffend war, denn er hatte die Fähigkeit,
alles und jeden einfach so zu akzeptieren, wie es ist. Ich finde,
dass sich diese Fähigkeit auch oft in seiner Kunst widerspiegelt“,
so Max Ohr.
Die Ausstellung im Heimatmuseum ist bis zum 1. Dezember
jeweils donnerstags von 10 bis 12 Uhr sowie freitags bis
sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Galerie
Kontakt
Impressum
Home
Lithografie
CV